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    ("Der Herr Kurt wird nobel" und "Fast privat")


14. März 1991


Oberösterreichische Nachrichten, 14. 03. 1991, Seite 19

Der Herr Kurt wird nobel

Ostbahn-Kurti verursachte Besucherrekord im Posthof

Der Herr Ostbahn hat es geschafft. Aus einem zweifelhaften Subjekt, das bisher unter dem Motto "I laß heut anschreiben" lebte, ist ein proletarischer Überstar geworden, der mit eigenem Catering auf Tournee geht und mit einem Nebenjob als Bundespräsident liebäugelt. Herr Kurt, wir freuen uns mit Ihnen, aber wir machen uns auch Sorgen.

An zwei Abenden hintereinander hat der Herr Kurt einen neuen Besucherrekord im Posthof verursacht. Der Andrang der Massen hatte zur Folge, daß die Besucher gezwungen wurden, ihre Jacken an der Garderobe abzugeben, damit sich die Leute noch enger zusammenstellen konnten (Tatsache!).

Seltsamerweise durften Herren im feinen Sakko letzteres anbehalten. Herr Prolo, für diese bekleidungspolitische Entscheidung besteht ein dringender Erklärungsbedarf!

Die Chefpartie in einer neuen Panier

Das Kurti-Fieber ist über 40 gestiegen, aber die Temperaturen im Saal waren noch höher. Das Personal achtete streng darauf, daß die Türen ganz fest geschlossen blieben. Mit gutem Grund, denn ein unkontrolliertes Entweichen der Saal-Atmosphäre hätte zweifellos einen Smogalarm bei der Meßstelle Steyregg ausgelöst.

Die Wahlkampfabteilung des Kurti verkauft Leiberl mit der Aufschrift "Ostbahn-Kurti for President", und sogar ein Kurti-Spiel gibt es jetzt. Die Spielsteine bestehen aus Bierkapseln, und wer nach dem Preis fragt, bekommt als Anwort: "He, Oida, hast 2,7 Kilo?"

Reichtum macht sich auch auf der Bühne bemerkbar. Die Chefpartie hat, wie der Kurti stolz anmerkte, eine neue Panier, der Kurti selbst trinkt nicht mehr aus dem Doppler, sondern aus einem vornehmen Plastikbecher, und die Lautsprechertürme sind höher als drei Meter.

Eine Wahnsinnskarriere! Vorgestern im Studentenheim, gestern im Bauernwirtshaus, heute in ausverkauften Kulturtempeln! Aber wie geht es weiter, Herr Kurt? Morgen in der Sporthalle und übermorgen im Stadion, mit Sakkopflicht und Sektzwang?

Noch gelingt es dem Herrn Kurt, gewisse Verdachtsmomente zu zerstreuen. Obwohl Präsidentschaftskandidat, hat er ein ungestörtes Verhältnis zu seiner Vergangenheit. Die Chefpartie fährt so kraftvoll in den Saal wie einst in Lest (ein legendäres Konzert, wie Kurtologen wissen), und der Kurti selbst ist nach wie vor ein Gedicht. Wenn er nicht so aussähe, wie er aussieht - abbusseln könnt man ihn, wenn er zwerchfellzerfetzend blöd daherredet. Und wenn er singt, ist er schlicht der fleischgewordene Rock 'n' Roll, gefühlsecht und naturbelassen.

Wegen des großen Andrangs wird die Show in Linz am 28. April wiederholt.


OÖNachrichten, 14.03.1991, Seite 017

Fast privat

Ein freudiger Schreck widerfuhr am Dienstag abend den Besitzern des "Etagenbeisls" in der Linzer Domgasse, Gerald und Stefanie Lutz-Moser. Als Fans des Ostbahn-Kurti hatten sie den Sänger und seine Truppe eingeladen, nach dem Linz-Auftritt in ihr Lokal zu kommen. Der Kurti kam tatsächlich - mit rund 20 Begleitern, und es wurde ein sehr gemütlicher Abend. Als Dank für die Einladung hat die Kurti- Truppe versprochen, auch nach dem zweiten Konzert ins "Etagenbeisl" zu kommen, diesmal aber als zahlende Gäste.


© 1991  Oberösterreichische Nachrichten

Last Updated: 31.05.99

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