("Düstere Spuren im Grätzl")
??. Oktober 1995
Kurt Ostbahn
Blutrausch
Kriminalroman
Aufgezeichnet von Günter Brödl
ÖS 190,- / 220 Seiten
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Heymon Verlag
Innsbruck 1995
Ein herzhaftes Blut-und Beuschel Drama, bei dem die Ähnlichkeit mit lebenden Personen durchaus beabsichtigt ist, spielt sich in und um das grindige Tschocherl irgendwo im 15. Wiener Bezirk ab. Dort hat Herr Kurt Ostbahn sein Nachtquartier aufgeschlagen und beobachtet einen ganz normalen Raufhandel zweier Bekannter, bei dem einer dem anderen eine Flasche auf den Arm drischt.
Der unterlegene Kontrahent verzieht sich angeschlagen, doch durchaus lebendig, wird aber Stunden später häßlich aufgeschlitzt und ohne Herz vorgefunden. Der Beislwirt, seine Freunde, Musiker, eine reiche Geschäftsfrau, zwei Kieberer und eine Sängerin, die auf Domina macht, werden in diesen und weitere Morde verstrickt. Diese betrüblichen Geschehnisse rufen einen Experten für Serienmorde auf den Plan, nämlich den computermäßig voll auf der Höhe der Zeit agierenden Dr. Trash (im wirklichen Leben allen einschlägig Interessierten als der Journalist Peter Hiess bekannt, welcher auf diesen Seiten gelegentlich ein Gastspiel gibt). Doktor Trash jedenfalls findet eine relevante und düstere Spur, welche ins ferne und sehr bizarre Amerika führt. Mehr sei nicht verraten, nur daß ,,Blutrausch" ein großer Lesespaß ist, mit viel Lokalkolorit und einer spezifisch österreichischen Seelenlage, die die Frage nach deutscher oder österreichischer Literatur (Literatur?) von selbst beantwortet. Für bundesdeutsche Leser gibt´s noch ein kurzes Vokabelverzeichnis, dem man entnehmen kann, daß bei uns ein Fixiermesser Fisch heißt und ein Koberer ein Wirt ist. Na servas.
© 1995 Der Standard | Last Updated: 31. Januar 1999 |
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