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    ("Kurt, Hans & "Stammhörerin" Valente")


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KURIER, ??. ??. 1996, Seite ??,

Kurt, Hans & "Stammhörerin" Valente

"Trost und Rat, die zweite" – Ein Probenbericht von der Ostbahn-Kurt-Matinee, Dienstag in den "Kunst-Stücken"

"Der Nachtfalke will einen Notenständer haben", ruft der Willi seinem Redakteur, dem Sascha, zu. Doch der Hans winkt mit der Hand, "Geht scho', geht scho'".

Also stimmt Hans Krankl an: "Gitarren klingen leise." Der kann wirklich singen. Später steigt Willi, der Kurt, ein. Erst mit "Tata-Tata". Dann mit dem Text, der sich passagenweise fröhlich auseinanderlebt von dem, was Hans Krankl singt. Man stolpert herum, grinst, macht weiter. Ein so offener, entspannter Krankl verblüfft fast: "Die kennen sich schon lange, der Krankl war schon einmal Gast", erzählt Kurt Reissnegger, der mit Gerhard Frühling die Ostbahn-Sendung erfunden hat. "Der Willi hat ja auf seiner ersten Platte die Mundharmonika gespielt."

Samstag, 14.30 Uhr, im Großen Sendesaal des Wiener Funkhauses. Kurt Ostbahn und Freunde proben für die adventlich gestimmte "Trost und Rat"-Matinee, die am Dienstag auf ORF 2 in den "Kunst-Stücken" (23.00) kommt. Dramatische Klänge vom Klavier. Hektische Lichtspiele, die einem Augenflimmern machen. Vorhänge auf und ab, als ob Kinder heimlich Kasperltheater spielen würden. Endlose technische Kontrollen an Mikros, Verstärkern, Kabeln, Boxen. In zwei Stunden werden gerade einmal drei Nummern geprobt. Am Ende nicken alle zufrieden mit den Köpfen, treten von der Bühne ab, hinaus in den Gang, wo ein Tisch mit Getränken, Fressalien und Aschenbechern steht.

Und Peter Fichna. Nichtrauchend, nichttrinkend, nichtessend. Ein Herr. Er spricht die "Matinee"-Signation in diesem von großzügigen Atempausen durchzogenen, herzlich-seriösen Ton, der jeden angeht - und mit dem er in den 50ern beim Radio, den 60ern als Nachrichtensprecher im Fernsehen bekannt wurde.

Der legendäre Peter Fichna. Er will nicht legendär sein. Sondern modern. "Das kann man nicht so altmodisch machen", sagt er. Doch so altmodisch muß es sein. Will der Willi.

"Was machen Sie eigentlich, wenn Sie den Text vergessen?" frägt Fichna den Ostbahn. Bevor dieser noch zu einer vernünftigen/witzigen Antwort kommt, gräbt der höfliche Herr selbst eine aus: "Es heißt ja, sobald der Musiker die Melodie hat, kommt der Text von selbst." Kurt Ostbahn beginnt zu trällern. "Ja, das ist ja von der Valente", freut sich Fichna. "Na. Des is von uns", antwortet K O. mit aufgesetzter Gekränktheit. Man lacht.

Man lacht. Viel und oft und laut, während man das Endprodukt genießt: 60 Minuten, in denen die Erwähnten sowie Stimmvolumen Dorretta Carter, die Tschuschenkapelle, die Rounder Girls, Prof. Gugg und das kleine Trost-und-Rat-Orchester blödeln, musizieren, plaudern. Kurt Ostbahn liest einen Limerick über Favoriten, den eine Dame aus dem 13.Bezirk erfunden hat. Er intoniert gemeinsam mit "Stammhörerin" Caterina Valente "das längste Ü in der gesamten Schlagergeschichte" und prophezeit seiner Partie und sich Weltberühmtheit, "weil die Beatles haben zuerst auch nur daheim g' spüt".

"Trost und Rat", schreiben Sendungsväter Frühling & Reissnegger, "hat also ein Konzept. Aber man hört es nicht. Nicht in dieser Sprache, nicht mit akademisch dozierender Haltung, nicht in Form eines kunstvoll gebauten Stundenfeatures. Das ist gut so. Und es würde anders auch gar nicht funktionieren."

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© 1996 Kurier

Last Updated:   31. Mai 1999

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