Angefangen hat alles im Café Rosi. Ob es der Alkohol, ein lockendes Weib oder nur die winterliche Fadesse war, weiß man nicht. Tatsache ist, daß sich Kurt Ostbahn mit Sarah Resch, einer Errungenschaft aus besagtem Lokal, auf Teneriffa wiederfindet. Gezeichnet von den körperlichen Spätfolgen einer epochalen Silvesternacht und konfrontiert mit ihm völlig fremden Trinkgewohnheiten, beginnt der Rock-´n´-Roll-Sänger seinen Urlaub.

"Während draußen der Sturm heult, tobt da herinnen meine ganz private Apokalypse", umreißt er seinen Gemütszustand trefflich. Als dann auf Seite acht der Brehm-Bertl, Kurt Ostbahns ehemaliger Schulkollege und ewiger Sargnagel, ins Spiel kommt, nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Daran kann auch der Trainer und Doktor Trash, die eigens aus Wien anreisen, um ihrem Freund beizustehen, nichts ändern. Leichen und Liebschaften pflastern Kurtls Weg.

Günter Brödl, Konzeptionist und Texter der Rockgruppe "Ostbahn Kurti und die Chefpartie" , hat mit dem Kriminalroman "Kurt Ostbahn, Hitzschlag" eine spannend amüsante Milieuschilderung geschrieben. Ob es sich um die Wascheks handelt, die mit in der Bank unterschlagenem Geld auf Teneriffa ein Dienstleistungsimperium aufgebaut haben, der dem Alkohol kräftig zusprechende Trainer aus dem Fitneßcenter oder der verschrobene Doktor Trash, der sein Leben vor dem Computer verbringt, alle Figuren sind direkt aus dem Leben gegriffen; In Brödls Erzählung sind sie das, was man Typen nennt. Sie lieben, leiden und raunzen. Trotz oder auch wegen der Schwierigkeiten, die sie miteinander haben, sind sie sich Stütze. Auf den ersten Seiten ahnt man, was im Verlauf der Handlung zur Gewißheit wird: Wer überlebt, wird sein Leben lang an den anderen gebunden sein.

Um den Roman in all seinen Facetten genießen zu können, ist die Kenntnis des Wienerischen Voraussetzung. Wer Wendungen wie "das macht keinen schlanken Fuß" oder Ausdrücke wie "Maschin" oder "Lederpanier" nicht zu deuten weiß, wird sich schwer tun.