("Der surfende
Fernseher" und "Die Ade-Matinee von Trost & Rat")
11. April 1998
Verzichtet werden muß beim "Web-TV" auf "Chatten" und Bildanimationen. Stark eingeschränkt sind sowohl Speicherplatz als auch Funktionsumfang des Web-Browsers. Und Daten oder Programme vom Internet herunterzuladen ist überhaupt unmöglich.
Fernseher und Telefonkabel sind freilich nicht nur über das Grundig-Endgerät, das rund 7000 Schilling kosten soll, verbunden: Die PTA hält - mit rund acht Millionen Schilling Grundkapital 51 Prozent, der ORF mit etwa sieben 49 Prozent an A-Online. Das - etwa von Verlegerseite heftig als Joint-venture "zweier Monopolisten" kritisierte - Gemeinschaftsunternehmen startet nun auch als Internetprovider eine massive Werbeoffensive: Über alle 2300 österreichischen Postämter wird ab kommenden Montag ein Starterpaket für Internetzugang vertrieben. "Nicht allzu aggressiv", gelobt A-Online-Geschäftsführer Dieter Haacker, werde man den Preiswettbewerb angehen - und unterbietet laut eigener Grafik den bisher billigsten Anbieter um ein Sechstel.
Beworben wird der Web-Zugang ab sofort mit einer "relativ intensiven Kampagne" in den Fernsehprogrammen des 49-Prozent-Partners, in der Kurt Ostbahn Trost und Rat zum Thema spendet. Ohne verbilligte Werbezeiten, betont Haacker. Kritik an der Marktmacht der A-On-Partner weist er zurück: "Unser Ziel ist es nicht, Mitbewerber vom Markt zu drängen, sondern Marktpotential im Heimbereich zu entwickeln und auszuschöpfen." (vk/fid)
DER STANDARD, Samstag/Sonntag/Montag, 11./12./13. April 1998, Seite 54, von Roman Freihsl
Drei Jahre ist es her, daß "Trost&Rat" erstmals im Radio Wien gespendet wurde. Und da dies am Palmsonntag geschah, wurde die Sendung "irgendwie katholisch angelegt", wie sich Redakteur Kurt Reissnegger erinnert. "So, als wäre sie schon immer da gewesen." Also wurde gleich beim ersten Caterina-Valente-Lied die "Stammhörerin, Frau Falente" angesagt.
Der Kult-Status war schnell erreicht mit nostalgischer Musik (Wienerlied, Schlager, Blues). Mit Schüttelreim-Aktionen fürs Publikum ("Nur ein ganz braver Hai ißt gerne Haferbrei"). Oder mit der Initiative "Sog an Satz mit..." etwa "Hernals" und "Ottakring": "Ham die Herrn alls, oder kriegn s no was?"
Ein Jahr nach dem Start wurde die erste Sonntags-Matinee aufgezeichnet, vor einem Jahr übernahmen die ORF-Sender Oberösterreich und Salzburg sowie die Kurzwelle ("Kurts Welle") das tröstliche Ratspenden.
Diesen Sonntag sind etwa der Jazzgitarrist Coco Schumann, "Die Kampenbrunner Sänger" sowie die "Trost&Rat Big Band" (das Dschungelorchester, verstärkt vom "Trost&Rat-Trio") zu Gast. Und abschließend tröstet Ostbahn-Kurti: "Irgendwann komme ich sicher zurück." Vielleicht in der Pensi.
Die Aufzeichnung der letzten Trost&Rat-Matinee wird am 16.4. ab 23Uhr in den ORF-Kunststücken zu sehen sein und am Samstag darauf auf 3SAT wiederholt.
© 1998 Der Standard | Last Updated: 28. 05. 1998 |
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