(Plattenbesprechungen)
Dezember 1999/Jänner 2000
CONCERTO, Nr. 6, Dezember 1999/Jänner 2000, Seite 64, von schupi
Gruber Ruesz QuartetIn Christian Gruber Ruesz findet die zeitgenössische österreichische Szene ihren David Grisman. Anders als letzterer, welcher nur auf seiner Mandoline jazzte, zeigt Gruber Ruesz auch auf Bouzouki und Gypsy-Guitar sein Können. Als Mitglied der Wiener Tschuschenkapelle und anderer Ensembles hat er bereits reichhaltig Erfahrungen in diversen ethnischen Stilen gesammelt und setzt diese mit seinem Quartett, bestehend aus Roland Guggenbichler (Piano und Keyboards), Karl Sayer (Kontrabaß) und Oliver Krammer (Drums), in ein Konzept um, zu dessen weiteren Ingredienzen auch Bepop, modaler Jazz, Latin, Blues, Funk und Gypsy Swing gehören. Dargeboten werden auf seiner im Wiener Aera aufgenommenen Debüt-CD Eigenkompositionen von ihm selbst und Karl Sayer, sowie Tunes von Django Reinhardt (Nuages), Frank Zappa (Black Napkins), John Coltrane (Naima) und Anton Karas (Harry Lime Theme). Mit seiner brillanten Version von I Want To Hold Your Hand erweist das Gruber Ruesz Quartet den Herren Lennon und McCartney mehr Ehre, als diese eigentlich verdienen. Angenehm relaxt ist diese CD, voll kluger Einfälle und unerwarteter klanglicher Nuancen. Gruber Ruesz Spiel ist virtuos, aber nicht bemüht, das Bandkonzept vielschichtig und doch nicht eklektizistisch. Mandoline und Bouzouki machen sich darüber hinaus als (Fusion-) Jazzinstrumente so gut, als wäre der Jazz auf ihnen erfunden worden.
© 1999 Concerto | Last Updated: 07 März 2000 |
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