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    ("Neben dem Vulkan")


12. April 1999


Format, 12.04.1999, Seite 145, von Bert Rebhandl

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Als Prominenter hat man es nicht leicht. Nicht nur auf der Straße wird man angesprochen. Auch auf offener Bühne wird man kritisiert, wenn man ausnahmsweise einmal indisponiert ist. Zwischen Wisconsin und Windischgarsten kennen alle den Kurt Ostbahn. Windige Gesellen sollten sich also vor ihm hüten. Trotzdem passiert es immer wieder, konkret jetzt schon zum vierten Mal, daß er irgendwie in eine blöde Geschichte hineingerät, aus der ihn nur sein Erfinder Günter Brödl wieder herausfabulieren kann. Mit knapper Not.

Es beginnt wieder einmal so, daß ein wichtiges Mitglied der Ostbahnschen Großfamilie nicht im Stammlokal auftaucht. Über längere Zeit nicht. Schließlich gilt "der Trainer" als verschwunden. Die Verbindung zu einem bizarren Mordfall im burgenländischen Dreikreuz liegt nahe.

Warum liegt sie nahe? Weil Brödl noch nie so unbekümmert - um nicht zu sagen: mit einer ordentlichen Chuzpe zusammengeschrieben hat, was nicht zusammengehört: die Odyssee eines österreichischen Sängers durch Mexiko, die Parallelodyssee eines mexikanischen Killers, der ebenso von Mexiko ausgehende Trip eines Österreichers in das weite Land der obskuren Phantasien und zuletzt ein Mord, der tatsächlich geschieht. Carlos Castaneda, der Karl May der Drogenliteratur, und andere Easy Rider lassen grüßen.

In einem anderen Genre, zum Beispiel dem des literarisch anspruchsvollen Romans, würde man von Brödls postmoderner Phase sprechen. Hier haben wir es aber mit Gebrauchsliteratur zu tun, die sich zu einschlägigen amerikanischen Vorbildern ungefähr so verhält wie Thomas Roth zu Sam Peckinpah. Dessen blutiges Meisterwerk "Bring mir den Kopf von Alfredo García" fungiert quasi leitmotivisch.

Von einem Kopf, gar einem klaren, kann bei keiner der beteiligten Personen über längere Zeit die Rede sein. Mit einem aufgewärmten Dusel ermittelt es sich noch am besten. In Wirklichkeit ist da sowieso nichts aufzuklären, außer der Unterschied zwischen wilden Abenteuern im Kopf und der entspannteren Lage im Café Rallye in Wien-Fünfhaus - jenem Bezirk, in dem sich der Puma, der Adler und die Schlange gute Nacht sagen. Wie bitte? Lesen Sie.

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© 1999  Format

Last Updated: 20.04.99

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