"Die Wehmut ist beträchtlich," erklärte Burgchef Claus Peymann Mittwoch im Arsenal bei seiner letzten Pressekonferenz in Wien. Er verteidigte Peter Handke, dessen Stück "Die Fahrt im Einbaum" am 9. Juni in Peymanns Regie im Burgtheater uraufgeführt wird. Die Inszenierung wird nicht nach Berlin gehen, da die Bühne des Berliner Ensembles zu klein sei.

"Nur ein fahrlässiger Journalismus" sehe in dem Stück einen Beitrag zum Kosovo-Krieg, tadelte Peymann. Es handle sich "vielleicht um die erste Tragödie des Dichters". Im übrigen sei es ein zentraler Rückschlag, daß Westeuropäer einen Angriffskrieg führen. Man bekomme Sehnsucht nach einer patriarchalen Figur wie Helmut Kohl, wenn "autoritätslose Buben mit ihren Raketen knallen". "Wenn das so weiter geht, werden wir uns davon überhaupt nicht mehr erholen," so Peymann.