Es wird gefeiert: "50 verschenkte Jahre im Dienste der Rockmusik".

Leidenschaft und Schweiß. Ein guter Spruch und der Favorit'n'Blues. Auf der Bühne verrichtet Herr Ostbahn seit Jahrzehnten traditionell allerbeste Arbeit. Also widmen wir uns diesmal dem Wort ohne Ton. Also den Weisheiten aus fünf Jahrzehnten, die im Zeichen der therapeutischen Wirkung der Musik standen.

Weil sie "sehr früh aufgestanden und aus dem fernen Tiroler Oberland angereist sind", können sich Herr Ostbahn und sein "Trainer" Günter Brödl im Salzburger Rockhouse gut einem Dutzend Journalisten stellen. Gute Laune, ein guter Schmäh und die Wahrheit des Rock 'n' Roll sind ihr Markenzeichen. Viel ist vom Alter die Rede. "Die Gnade ist, daß ma nimma muas. Ma macht's, wenn ma wü und wenn alles stimmt." Zur Zeit stimmt eben wieder einmal alles. Außerdem blicke er immer nach vorne zu Country-Star Willie Nelson. "Der wird immer 17 Jahre älter sein als ich und macht immer noch a wunderbare Musik".

Ein bisserl geht's auch um die Filmkarriere (einst in eigener Sache im "Blutrausch", bald "mit ein bisserl Schießen dürfen" im "Tatort").

Ausführlich widmete sich Herr Ostbahn, der in diesem Zusammenhang gleichzeitig Willi Resetarits ist, dem sozialen Engagement im Integrationshaus, einem seit vier Jahren laufenden Modellprojekt, in dem 110 Flüchtlinge Platz finden. Vor allem in Anbetracht der Kosovo-Krise - gemeinsam mit dem Schriftsteller Robert Menasse ist auch eine Reise in die serbische Hauptstadt Belgrad geplant, um dort mit Dissidenten Kontakt aufzunehmen - bekommt das Projekt neue Brisanz.

Die Musik des neuen Albums "50 verschenkte Jahre im Dienste der Rockmusik"? Rock und Roll. Blues und Cajun. Rhythmus und Schwärze in der Stimme. Und alles wie immer mit der gehörigen Portion Ironie und der nötigen Ehrfurcht vor den wahren Werten. Und außerdem mit bestem (und durch den Trainer wissenschaftlich aufgearbeiteten) Gespür für Mythen und deren Umsetzung in einem total restlostest (!) ausverkauften Salzburger Rockhouse. So schaut's aus, liebe Mädel und Buben. Jetzt und überhaupt.