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27. April 1999


Source: Salzburger Nachrichten, 27.04.1999, von Othmar Behr

Der zweite Schritt in der Flüchtlingshilfe

Flüchtlinge im Land aufzunehmen, ist eine wichtige Soforthilfe. Aber das Leben geht weiter. Wie für den Lebensunterhalt sorgen? Hier setzt die Arbeit im Wiener Integrationshaus an. Der Obmann: Willi Resetarits, alias
Kurt Ostbahn.

Das Ziel ist ganz klar gesteckt. "Nach zwei Jahren soll ein in das Land geholter Flüchtling so weit sein, daß er keine Betreuung mehr braucht." Das sagt Willi Resetarits alias Kurt Ostbahn über das Wiener Projekt Integrationshaus, in dem Flüchtlinge betreut werden.

Flüchtlinge in das Land holen ist eine wichtige Soforthilfe. Aber wie geht es weiter? Wie schafft es eine Flüchtlingsfamilie, selbst für den Lebensunterhalt zu sorgen? "Die staatlichen Stellen machen sich da viel zu wenig Gedanken, wir wollen mit unserem Projekt Vorbild sein", so Resetarits.

Das Wohnen im Haus ist nur ein Teil des Angebotes. Es gibt Platz für 110 Personen, die in ein bis drei Zimmern Wohneinheiten bilden. Die Zimmer sind möbliert, haben Kochnische und Waschgelegenheit. Duschen und WC befinden sich am Gang. Ein fünfköpfiges Team von Betreuerinnen und Betreuern steht bereit, jede Person/Familie hat eine fixe Betreuungsperson. Gesprochen wird in der Muttersprache der Flüchlinge, sowie Deutsch, Französisch und Englisch.

Die "ganzheitliche Intensivbetreuung" umfaßt u. a. Sprachunterricht, Bewerbungsstrategien und Arbeitsplatzsuche, Vermitteln von Basiskenntnissen in EDV, Interkulturelle Kommunikation und Kommunikation am Arbeitsplatz oder Arbeitserfahrung in Form eines begleitenden Praktikums. Es gibt eine mehrsprachige Kinderbetreuung, öffentliche Diskussionen, Kulturveranstaltungen und den Flüchtlingsball. Das Integrationshaus wurde im Anschluß an das Lichtermeer im Jahr 1993 gegründet, als in Wien 200.000 Menschen gegen Ausländerfeindlichkeit auf die Straße gegangen sind. Willi Resetarits hatte zu diesem Zeitpunkt schon mehr als zehn Jahre Erfahrung mit Flüchlingsarbeit. "Es hat Anfang der achtziger Jahre begonnen, damals sind im Zuge des Konfliktes Iran-Irak viele Flüchlinge zu uns gekommen", so Resetarits, "aber noch weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit."

Mit dem Ausbruch des Krieges im früheren Jugoslawien schnellte die Zahl der Flüchtlinge in die Höhe. Die Warteliste wurde immer länger und die Finanzierung des Projektes immer schwieriger. "Da immer weniger Flüchtlinge in die Bundesbetreuung aufgenommen werden, müssen wir immer mehr privates Geld aufstellen", sagt Resetarits.

Das Honorar für die Mitwirkung in einem TV-Spot für "A online" ("So schaut's aus") läßt Resetarits dem Integrationshaus zukommen und hat mit diesem Auftritt zugleich auch die Spendenfreudigkeit (Konto Bank Austria 671 130 300, Bankleitzahl 20151) angekurbelt.

Die aktuelle Lage läßt befürchten, daß das Integrationshaus in den kommenden Monaten an die Grenzen der Belastbarkeit stößt.

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Was die künstlerische Arbeit betrifft, so beginnt Kurt Ostbahn kommenden Freitag im Salzburger Rockhouse seine neue Tournee. Das Motto lautet: Fünfzig (an die Musik) verschenkte Jahre.


© 1999  Salzburger Nachrichten

Last Updated: 09. August 2000

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