Wenn sich Country-Größen wie Willie Nelson, Guy Clark, dazu Tom Waits und dessen geistes- und stimmverwandter Haberer Chuck E. Weiss neben anderen einschlägig bekannten Größen zusammentun, um jemandem Tribut zu zollen, dann muss das einer sein, der mehr kann, als bloß die Gitarre halten. Und so ist es auch.

Kinky "Big Dick" Friedmann heißt der mit dem Album Pearls In The Sun Geehrte. Er ist 54 Jahre alt, Texaner, Zigarrenraucher, Krimi-Autor, Country-Sänger und Träger des von der amerikanischen National Organisation For Women vergebenen Award "Male Chauvinist Pig Of The Year". Und zwar erhielt er diese "Auszeichnung" für einen Song, dessen Titel wir hier jetzt lieber nicht hinschreiben.

In den 70er Jahren machten den Schnauzbart-Träger Friedmann Songs wie The Ain't Making Jews Like Jesus Anymore bekannt, die er mit seiner Band, den Texas Jewboys einspielte, und die mit schrägen Texten in einem konservativen und nicht selten antisemitischen Genre auffielen. Den "Kinkster" zog es daraufhin nach Nashville, die Metropole von Country. Dieser Gang bedeutete natürlich den Sündenfall, und deshalb kommt Friedmanns Country oft daher wie gebügelte Jeans.

Weil mit dem Singen allein Kinkys große Klappe nicht genug beschäftigt war, begann er Krimis zu schreiben - mit sich selbst als "Private Eye" in der Hauptrolle. Berühmt machten ihn Soft-Boiled-Romane wie Elvis, Jesus & Coca-Cola, God Bless John Wayne oder The Love Song Of J. Edgar Hoover.

Singend und aus seinen Büchern lesend, tourt Friedmann diese Woche durch Österreich. Howdy! (flu)