("K.u.r.t und sein
F.U.T.")
15. Jänner 2001
Profil 3/2001, 15. 1. 2001, Seite 70
K.u.r.t und sein F.U.T.
Marketing. Die Telekom lässt Willi Resetarits in neuen Werbespots über sonderbare
Abkürzungen sinnieren.
Von Michael Nikbakhsh
Seit die Telekom ihren Internet-Provider A-Online von Willi Resetarits alias Doktor Kurt Ostbahn in Funk und Fernsehen bewerben lässt, haben wir sie irgendwie lieb gewonnen. Weil der Kurtl ein klasser Bursch ist und seine Gage dem Wiener Integrationshaus spendet. Und weil er vom "Internetz" (© Ostbahn) etwa so viel Ahnung hat wie vom Strudlteigziehen. Nämlich keine. Das macht authentisch, das bringt Kunden. "Kurt M." zum Beispiel. Ihm hat Resetarits den jüngsten A-Online-Spot gewidmet.
O-Ton: "Grüssie! Herr Kurt M. ereifert sich: 'Hasse Abkürzungen. C.I.A., F.U.T., A.B.S., A.D.S.L. und jetzt auch noch A-Online Speed S.I. Was soll das? U. A. w. g.' Lieber Kurt, S.I. heißt Self Installation. Soll heißen, dass Sie die Hardware für Ihren superschnellen Internetz-Zugang ganz allein z'sammstecken können. Die Software installiert sich sowieso automatisch, und schon sind Sie online. M. f. G. Ihr K. O. - So schaut's aus!"
Frivole Unsittliche Telekom? Wir lernen: Mit S.I. von A-Online geht alles ganz
von selbst. Wir wissen: Mit A.D.S.L. sind wir schneller im Internet, mit A.B.S. kommen wir
nicht ins
Schleudern, und mit der C.I.A. sollten wir uns besser nicht anlegen. Aber F.U.T.? Gleich
vorweg: Die bei der Telekom wissen damit auch nix anzufangen. "In den USA gibt es die
Vereine 'Federation of Untalented Talents' und 'Fully Uninformed Today'", schwört
PR-Dame Monika Tuma. Die Lady ist zwar charmant, wir haben ihr trotzdem nicht geglaubt.
Auf Drängen von profil hat sie bei der Wiener Telekom-Werbeagentur Herzog's nachgefragt.
Den Kreativen dort ist aber hinterher auch nichts Anständiges zu F.U.T. eingefallen.
Und Dr. Ostbahn selbst ist auch keine Stütze: "F.U.T.? Das heißt schon was, aber
das hab ich jetzt leider vergessen." Im Übrigen sei "jeder ein
Schweindel, der darunter was Unanständiges versteht". Na ja. Angeblich hatten sie
alle miteinander eine Menge Spaß beim Dreh.
Der Redaktion liegt unterdessen eine Reihe durchaus brauchbarer F.U.T.-Interpretationen vor. In der Medizin böte sich "Frisst Und Tschechert" als allgemein verständliche Diagnose an; Fußball-Nationaltrainer Otto Baric könnte seinen Schützlingen mit "Fighten Ums Teamleiberl" maximales Engagement abringen, dem Wiener Naschmarkt würde "Fischeln Und Tranchieren" gerecht, FPÖ-Mann Hilmar Kabas stünde ein "Flehen Um Torten" gut zu Gesicht, ihm selbst fiele dazu aber wahrscheinlich nur "Fump Ump Tump" ein. Wir meinen: Wahrscheinlich hat die sonderbare Abkürzung nix mit Internet zu tun, möglicherweise aber mit Kommunikation. Eines werden wir sowieso nie erfahren: Welches Problem hat "Herr Kurt M.", dass er ausgerechnet F.U.T. so hasst?
© 2001 Profil | Last Updated: 02. August 2001 |
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