9. April 2001
DER STANDARD Online, 9. April 2001 "Ohjo":
"I was net, was passieren soll" Wien - Kurt Ostbahn & die Kombo veröffentlichen am 23. April die neue CD "Ohjo" (Universal) - es könnte zugleich die letzte Platte der Formation sein. "I was net, was passieren soll", sagte Willi Resetarits alias Ostbahn im Gespräch mit der APA. Denn das aktuelle Werk stellt das Vermächtnis des im Oktober 2000 verstorbenen Günter Brödl dar: Konzept und Texte waren noch vom "Trainer" ausgearbeitet worden. Die Songs auf "Ohjo" wurden weniger instrumentiert, fast könnte man von einem akustischen Album sprechen. "Meinen Anteil an harter Musik hab i schon überstrapaziert. Ich möchte des net missen, aber mit dem Alter beginnt man sich eben auch für andere Stile zu interessieren", erklärt Herr Kurt die Veränderung, die in Teneriffa ihren Anfang nahm. Dort hatten Kurt und der Trainer gearbeitet und "spanisches Zeug, das auf der Latinwelle daherkommt", gehört. Am ersten Aufnahmetag für "Ohjo" kam die Nachricht vom Tod jenes Mannes, der die Figur Kurt Ostbahn in Texten, Büchern und Filmen geprägt hat. "Da hat's mir für vier Monate die Red verschlog'n", sagte Resetarits. "Grundsätzlich war mir aber schon klar, dass ich die Platte fertig stellen wollte." Nach einer Pause schafften Ostbahn & Kombo über ein Gruppenerlebnis "den Durchbruch", wie der Sänger sagte - die Musiker gingen in Klausur und dann ins Studio. "Wir san alle in einem Raum g'standen. Mit Blickkontakt. Des is enorm wichtig", beschrieb der Sänger den Arbeitsprozess. "Auf die Platte kamen jene Spuren, die i gemeinsam mit meinen Kollegen eing'spüt hob. Das mag vielleicht jeweils nicht die feinste Version sein, aber sicherlich die stimmigste." Willi konnte auf eine volle Textmappe und andere Ideen von seinem Freund Günter zurückgreifen. So gibt es zur CD ein Brettspiel (liegt der Erstauflage bei) und Features im Internet (http://www.ostbahn.at). Das weltweite Datennetz ist für Herrn Kurt "neu" und "scheint" ihm "auch wichtig" zu sein: "Früher hab ich die Sachen von unserer Seite ausgedruckt mit der Post geschickt bekommen. Jetzt kann i schon selbst einsteig'n", sprach Resetarits mit einem breiten Lächeln. Mit Kombo und Chefpartie Ohne Brödl soll es definitiv keine neuen Ostbahn-Kompositionen geben: "Vielleicht bringen wir noch einen Live-Mitschnitt raus oder vertonen bisher nicht verwendetes Material - des halte ich beides für nicht ausgeschlossen." Wenn irgendwann ein Abschiedskonzert über die Bühne geht, "dann mit Kombo und Chefpartie". So wie am Tag von Brödls Begräbnis, als sich die Musiker für eine Session im privaten Kreis eingefunden haben. "Das war sehr tröstlich und schön." Dem Metier wird Willi Resetarits garantiert treu bleiben: "Musik tät i gern mein Leben lang machen." Über die Stilrichtung kann er aber noch keine Auskunft geben: "Des weiß i selbst net." Zuletzt versuchte sich der Sänger im Jazz: "Dafür hab' ich so viel Watsch'n kriegt wie nie. Da waren manche beleidigt, dass ich gleich a Platte mach', ohne dass ich 20 Jahre das Swing-Feeling geübt habe." Auch für das Integrationshaus bleibt Willi aktiv. "Wir haben einen Finanzbedarf an allen Ecken, aber vom Know-how sind wir Weltklasse." Wichtige Projekte für die Zukunft stellen das Thema "minderjährige Flüchtlinge ohne Begleitung" sowie der Aufbau einer Migrationsakademie dar. (APA) |
Die Konzerttermine von Kurt Ostbahn & Kombo: 27.-29.4. Wien Orpheum, |
© 2001 Der Standard Online | Last Updated: 10. April 2001 |
[ KURT OSTBAHN / WILLI RESETARITS / GÜNTER BRÖDL / SCHMETTERLINGE / WELTORCHESTER / RP5
] [ Platten / Konzerte / Songtexte / Videos / Mitmusiker / Filme / Gschichtln / Radio und TV / Fotos / Bücher / Memorabilia / Diverses / Zeitungs- und Zeitschriftenartikel / Nachahmer / News / Updates / Konzertkalender / Credits / Links ] |