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PRESSEMITTEILUNG |
debra-austria
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Schmetterlingskinder brauchen dringend Hilfe
debra-austria startet
Initiative zur Behandlung der Hauterkrankung EB (Epidermolysis bullosa)
Wien, 27. Juni 2002 - Rund 500 Menschen in
Österreich leiden unter Epidermolysis bullosa (EB). Ihre Haut ist so sensibel wie die
Flügel eines Schmetterlings. Es handelt sich bei EB um eine seltene genetisch bedingte
Erkrankung, die dazu führt, dass die Haut bei geringer mechanischer Belastung Blasen
bildet oder reißt. Betroffene leiden an dauernder Blasenbildung und Wunden am ganzen
Körper. Die Beschwerden treten äußerlich, das heißt auf der Haut und in den Augen,
genauso wie innerlich auf, zum Beispiel im Mund und im Verdauungstrakt. EB-Kinder leiden
darüber hinaus häufig an Verwachsungen von Fingern und Zehen, und sind somit motorisch
stark eingeschränkt. In Summe bedeuten diese Symptome und Behinderungen für die
Betroffenen ein schweres Leben voll Schmerzen, oft gepaart mit geringerer Lebenserwartung.
Medizinischer Rat und nachhaltige Hilfe fehlen
Seit Jahren fehlt für Betroffene dieser derzeit noch unheilbaren Krankheit geeignete
medizinische Versorgung. Das kommt auch daher, dass EB eine seltene Erkrankung ist - in
Europa leiden etwa 30.000 Menschen darunter, in Österreich sind etwa 500 Betroffene
bekannt. Aufgrund dieser - im Vergleich zu anderen Erkrankungen - geringen Zahlen, sieht
auch die Gesundheits- und Pharmaindustrie wenig Profitchancen in der Erforschung dieser
Erkrankung. Ärzte, Pharmazeuten und Wissenschafter haben daher derzeit kaum
Möglichkeiten und Ressourcen sich intensiv mit der Behandlung und Erforschung von EB zu
befassen. EB-Kranke sind mit ihrem Leiden meistens alleine gelassen. Es gibt kaum
Spezialisten, keine wirksamen Medikamente - und vor allem: keine Heilung.
debra - ein internationales
Hilfsnetzwerk
Begonnen hat alles vor beinahe 40 Jahren in Großbritannien. Dort brachte 1963 eine
junge Frau namens Phyllis Hilton ihre EB- kranke Tochter Debra zur Welt. Dem kleinen
Mädchen wurden wenig Überlebenschancen eingeräumt und schon gar keine zielführenden
Behandlungsmöglichkeiten geboten. Doch Phyllis gab nicht auf. Sie beschloss, für das
Leben ihrer Tochter zu kämpfen, suchte Kontakt zu anderen Betroffenen, engagierten
Ärzten und Forschern. Ihre Vision war, eine internationale Organisation ins Leben zu
rufen, die EB-Betroffene und deren Angehörige unterstützen und die Krankheit an sich
sowie Heilmöglichkeiten erforschen würde. Ein ehrgeiziges Ziel, das dank des Mutes und
der Ausdauer von Phyllis mittlerweile ein weltweites Netzwerk - mit dem Namen debra
- hervorgebracht hat.
debra-austria will
EB-Kranken in Österreich helfen
Nach internationalem Vorbild haben sich auch in Österreich engagierte Betroffene,
Eltern von Betroffenen und Spezialisten zu einer Selbsthilfegruppe namens debra-austria zusammengeschlossen. debra-austria hat das Ziel, kompetente medizinische
Versorgung zu ermöglichen und die Chance auf Heilung durch gezielte Forschung zu
erhöhen. Mittlerweile setzen sich bei debra-austria
Ärzte, Wissenschafter, Betroffene, Eltern und Freunde dafür ein, Heilung oder zumindest
Linderung für das tägliche mühsame und schmerzvolle Leben von EB-Patienten zu
ermöglichen.
Lokales EB-Hilfsprogramm startet im Sommer 2002
Dr. Rainer Riedl, Obmann von debra-austria
und Vater der 8-jährigen an EB erkrankten Lena, tritt gemeinsam mit Prof. Dr. Hintner von
den Landeskliniken Salzburg und vielen engagierten Helfern in die Fußstapfen von Phyllis
Hilton. "Ich wollte nicht länger hilflos das schwere Los meiner Tochter
mitansehen", sagt Riedl über seine Motivation, als Obmann die Aktivitäten von debra-austria zu koordinieren. "Wir haben auf unserer
Suche nach Hilfe praktisch nichts vorgefunden und daher 1995 die debra-austria gegründet. Der Mut und das Engagement der
Menschen, die hier seit einigen Jahren zusammenarbeiten um zu helfen, dienen uns als Basis
für neue gezielte Aktionen, um finanzielle Mittel, Hilfe und Unterstützung für den
Kampf gegen EB zu bekommen."
Das eb-haus an den
Landeskliniken Salzburg soll allen EB-Betroffenen in Österreich zugute kommen
Mit gezielten Initiativen startet debra-austria
nun ein Programm, um speziell EB-erkrankten Kindern Hilfe anzubieten. Das reicht von der
medizinischen Grundversorgung, über die Forschung und geht bis zur Aus- und Weiterbildung
von Betroffenen, Ärzten und Nachwuchsforschern. All diese Aktivitäten sollen im eb-haus Platz finden, das debra-austria - entsprechende finanzielle Mittel
vorausgesetzt - im Laufe des nächsten Jahres am Gelände der Landeskliniken Salzburg
errichten will. Die Mittel hierfür müssen - da die Kassen der öffentlichen Hand
ziemlich leer sind - über private Spenden und Sponsoren aufgetrieben werden.
"Wir wollen das Wissen über die Krankheit an sich, die Probleme der Betroffenen
und deren Akzeptanz in der Öffentlichkeit erhöhen. Genauso wichtig ist aber die Suche
nach Sponsoren für das eb-haus,
um zeitgemäße medizinische Betreuung und hochkarätige Forschung zu ermöglichen",
erklärt Riedl. "EB ist heute noch unheilbar. Wir möchten, dass alle, die täglich
an der besonderen Verletzbarkeit ihrer Haut leiden, ein lebenswerteres Leben haben und
irgendwann geheilt werden."
Geplante Aktivitäten inkludieren u.a. ein Benefizkonzert im Wiener Metropol mit namhaften
österreichischen Künstlern im Oktober 2002, die Spendenaktion "Ganz Tirol
hilft" unter dem Ehrenschutz des Tiroler Landeshauptmannes, eine Kunstauktion
zugunsten der "Schmetterlingskinder" mit Werken der bekanntesten
zeitgenössischen Maler und einen Literaturabend eines bekannte österreichischen
Märchenerzählers. Auch im ORF wird es im Herbst einige Beiträge über EB in den
Sendungen "Vera", "help tv" etc. zu sehen geben.
Zur Unterstützung der "Schmetterlingskinder" ruft debra-austria alle auf, durch eine Spende auf folgendes
Konto zu helfen: PSK 90.000.096.
Weitere Informationen:
debra-austria
Interessengemeinschaft Epidermolysis bullosa
Geschäftsstelle: Dr. Rainer Riedl, Trazerberggasse 76, A-1130 Wien
Fon: +43 (0)1 876 4030, Fax: +43 (0)1 879 8902
Email: rainer.riedl@debra-austria.org
Internet: www.debra-austria.org
Spendenkonto: PSK 90.000.096
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