Die Salzburger Nachrichten berichteten:
Resetarits beim Palmklang

 

 

Er ist ganz Ostbahn Kurti, als Willi Resetarits am Samstagnachmittag in Oberalm sein Lied stoppt und in die Menge blickt: "I brauch’ jetzt jemanden, der mich rettet. I denk’ do an ka bestimmte Person ... - Armin?" Beim derart charmant Aufgerufenen handelt es sich um Armin Keuschnigg von der Kulturwerkstatt Oberalm, Organisator des Palmklang-Festivals. Gemeinsam mit dem Künstlerischen Leiter Matthias Schorn aus Bad Vigaun, dem Solo-Klarinettisten der Wiener Philharmoniker, hat er ein brillantes Programm auf die Beine gestellt.

Das "Herzenskonzert" für kleine und große Ohren war unbestritten der Auftritt von Willi Resetarits: Er las für Kinder das Gemüsemärchen "König Karotte" von Andreas Tarkmann, basierend auf Melodien von Jacques Offenbach - auf Mundart natürlich, mit feinem Wiener Schmäh und der ihm eigenen Sprachmelodie. Die musikalische Garnitur lieferte das Theophil Ensemble, gegründet und erfrischend kindgerecht dirigiert von Matthias Schorn.

Die kleinen Zuhörer plapperten munter mit und hatten ihre helle Freude an Resetarits’ unbekanntem Dialekt. Er zog für die Kinder sämtliche Register: Maulende Erdbeeren, eine beleidigte Lauchstange, ein vorlautes Radieschen - Willi Resetarits erweckt sie alle zum Leben. Um das Schicksal des "König Karotte" muss einem letztlich nicht bang sein: Ein "fronsösischer" Chefkoch kreiert "eine neues Gerischt" - das "Oberalmer Allerlei". Die stolze Karotte wird berühmt.

Für die Großen zaubert Resetarits schließlich als Zugabe zwei seiner größten Kurt-Ostbahn-Hits aus dem Hut: "I hear di klopfn" und, mit gesanglicher Unterstützung von Armin Keuschnigg, "Feuer". Den Kindern erklärt er: "Das sind so Erwachsenen-Lieder, über die Liebe. Das wird bei euch auch einmal kommen."