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"Wann de Musik vuabei is"
KURT OSTBAHN


Veröffentlicht: 12. Mai 2003.
Aufgenommen und gemischt in ERICH BUCHEBNERS Tonstudio Ollersbach von Okt. 2002 bis April 2003
Produziert von KURT OSTBAHN & PROF. GUGG

CD: Amadeo/Universal 980 020-2 (Ö)


COLA, RUM & MOPED. EIN GRIFF IN DIE SIXTIES-PLATTENKISTE

Heute ist ja alles viel einfacher.

Da läßt sich der junge Mensch einfach vom Papa zwei Plattenspieler schenken und wird DJ. Oder er produziert daheim, am kostengünstigen Computer, einen Techno-Knaller nach dem anderen. Und manche probieren’s überhaupt gleich bei Starmania und landen im Hauptabendprogramm…

Aber damals, in den frühen 60er Jahren, als Willi Resetarits dem Kindesalter entwuchs und in die ersten Jeanshosen schlüpfte, mußte man noch gegen allerlei Widerstände der Elterngeneration ankämpfen. Die hatte nämlich gar kein Verständnis für „Langhaarige", die statt anständiger Operettenmelodien und deutscher Schlager diesen „Beatles-Krawall" hörten. Noch schlimmer war es, wenn hoffnungsvolle Sprößlinge die „Negermusi" selbst nachspielten, statt brav zu lernen und sich auf einen guten Posten, am besten als Beamter mit Pensionsberechtigung, vorzubereiten.

Für Pubertierende gab es also gar keine bessere Möglichkeit, ihr Revoluzzertum zu demonstrieren, als in einer Band mitzuspielen. Und genau das tat auch der junge Herr Resetarits, erst bei The Skunks, später bei der Schülerband The Odds und schließlich bei der Gruppe mit dem phantasievollen Namen The Big Grave, die ausgewählte Soul-und Rock-Nummern aus der wertvollen Plattensammlung ihrer Mitglieder interpretierte. Im Programm standen unter anderem Songs von Sam & Dave, Sam Cooke („Bring It On Home to Me"), Wilson Pickett (den man auch auf dem vorliegenden Tonträger wiederentdecken darf) und natürlich den Rolling Stones („If You Need Me"). Zeitweise mußte die Bühnenkarriere zwar hinter weltlichen Dingen – wie zum Beispiel der Matura – zurückstehen, aber trotzdem (und Gott sei Dank) hat Willi seither nie wieder aufgehört, Musik zu machen.

Später entwickelte er gemeinsam mit Günter Brödl dessen literarische Figur des Ostbahn-Kurti weiter. Der „Trainer" hatte den Kurtl 1977 für sein Theaterstück „Wem gehört der Rock’n’Roll?" erfunden und später beschlossen, ihn zum wirklichen Leben zu erwecken. Nach einem historischen Gipfeltreffen im Café Grillparzer (1983) stand für ihn fest, daß der Willi das Zeug dazu hatte, den Kurt Ostbahn zu verkörpern. Im Gegenzug griff Günter die sentimentalen Erinnerungen Willis auf und adaptierte seine Jugendlieder nachträglich fürs Ostbahn-Universum. Auch andere Meisterwerke aus der besten Zeit des Rock’n’Roll wurden von Günter kongenial ins Idiom des Favorit’n’Blues übertragen – und damit zu Highlights der österreichischen Pop-Geschichte.

Ein paar dieser Coverversionen, die (aus diesem oder jenem Grund) nie aufgenommen wurden, sind auf dieser Platte endlich zu hören. Und darüber werden sich nicht nur Kurtologinnen und Kurtologen freuen, sondern auch der Trainer. Soviel ist sicher.

Peter Hiess


Copyright 2003  Franz D

Last Updated:  11. Mai 2003

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