DIE TANKSTELLE DER VERDAMMTEN
Die Tankstelle der Verdammten ist eine Koproduktion mit kis.productions, Wien

Die Tankstelle der VerdammtenProduktionsteam:

Musikalische Leitung Geri Schuller
Inszenierung Thomas Gratzer
Ausstattung Christian Gallei
Choreographie Mani Obeya
Dramaturgie Eva Morineau
Organisation Wolfgang Sturm

Mitwirkende:
King Chuck Tony Wegas
Tino Gregor Seberg
Prittwitz Oliver Baier
Angie Alexandra Hilverth
Free Sigrid Hauser
Frau Dreher Sissy Löwinger

Band:
Keyboards Geri Schuller
Posaunen Bertl Mütter, Martin Ptak
Bass Tibor Kövesdi
Drums Jean-Luc Johanni
Gitarre Miki Liebermann

PREMIERE AM 4. NOVEMBER 2000
WEITERE TERMINE:      8. November 2000, 20 Uhr
19. November 2000, 11 Uhr

Während der Sommerferien wurde in der Volksoper Wien DIE TANKSTELLE DER VERDAMMTEN geprobt, eine lausige Operette von Georg Ringsgwandl, die der Kabarettist Thomas Maurer eigens für die Österreichische Erstaufführung  ins Wienerische übertragen hat. Die Proben haben gezeigt, daß für November eine schmissige Aufführung mit exzellenter Musik erwartet werden kann. Die musikalischen Arrangements hat Geri Schuller mit Musikern aus der Jazz- und E-Musikszene erarbeitet. Die Inszenierung von Thomas Gratzer präsentiert das Bühnen-Comeback von Tony Wegas, der, wie die Hauptfigur des Abends, bereits durch alle Höhen und Tiefen eines Musikerlebens gegangen ist. An seiner Seite erleben Sie prominente Künstler aus der Wiener Musik-, Theater- und Medienbranche wie Gregor Seberg, Oliver Baier, Sissy Löwinger, Sigrid Hauser und Alexandra Hilverth.

PRESSESTIMMEN

"Trash mit Tiefsinn ... Größter Pluspunkt des Ganzen ist die fetzige Musik." Salzburger Nachrichten

"Thomas Gratzer setzt das Geschehen mit viel Liebe zum Detail in Szene." Kurier

"Nur hinein in die Volksoper, fad ist's nicht! ... Ringsgwandl und seine Wiener Helfer haben das sympathisch und witzig verpackt." Täglich Alles

"Tony Wegas weiß, was er spielt. Vor allem ist er zweifellos ein Rampentiger, der die Gelegenheit nutzt, einen testosteronüberversorgten Barden zu mimen." Der Standard

WERK

Georg Ringsgwandl, der bis vor fünf Jahren seinen "bürgerlichen" Beruf als Oberarzt in der Kardiologie am Stadtkrankenhaus Garmisch aktiv ausübte, über sein erstes Musiktheaterstück: Meine Absicht ist, ein Musiktheater zu machen, in dem sich Leute, die Geschmack haben und die nicht ganz blöd sind, gut unterhalten können, intelligent, aber ohne Zeigefinger. Es gibt ganz wenig in dieser Art in Deutschland. Unsere Großväter haben ja die Operetten gehabt. Die "Fledermaus" war damals einfach ein freches Stück, und die Leute laufen heute immer noch rein, obwohl es keine Aktualität mehr hat. Es muß doch möglich sein, daß wir eine Gattung finden, wo wir uns irgendwie aufgehoben fühlen.

INHALT

Die Tankstelle liegt irgendwo auf der Dresdner Straße, gleich ums Eck beim Arbeitsamt. Die Tankstelle ist der Ort, an dem sich die unterschiedlichsten Typen treffen. Nicht zufällig. Man geht jeden Tag zur Tankstelle um sich auszusprechen, alte Freunde zu treffen oder ganz einfach ein Bier zu trinken und über das Leben zu philosophieren. Die Tankstelle ist der Würstelstand "Zur Tankstelle", der auch schon mal bessere Zeiten gesehen hat.

Genau wie King Chuck, die Hauptfigur des Stücks. King Chuck ist um die fünfzig und träumt von den großen alten Zeiten als er noch Abgott aller Rock'n'Roller zwischen Koblenz und Kufstein war. Er duselt am Pannenstreifen des Lebens in Erinnerung an seinen vergilbten Ruhm und wird von stromlinienförmigen Mittelklassekarossen gnadenlos überholt. Was ihm bleibt, ist die "soziale Hängematte", deren poröse Maschen aber von kaltblütigen Hängemattenräubern gekappt werden. Am Ende ist der König tot, aufgefressen von der neuen Zeit, untergegangen im gesellschaftlichen Umbruch.

Aber King Chuck ist nur einer von vielen. Der Mediziner und Kabarettist Georg Ringsgwandl (*1948) obduziert in seiner "lausigen Operette" gleich die Versagensängste einer ganzen Generation. Aber Ringsgwandl wäre nicht Kabarettist, hätte er nicht diesen untrüglichen Sinn für Humor, der seine Operette von Anfang bis Ende durchzieht.