1. Der Herr Professor 4:08

Der Herr Professor hat gesagt, es gibt die Liebe nicht,

die Liebe wär' nur eine Illusion.

Und wenn ich etwas fühle,

sind’s nur die wilden Spiele der Eiweiß-Moleküle.

Denn wenn der Herr Professor von der Liebe spricht,

dann meint er Endorphine und Hormon.

Ich hab geglaubt, das bist du

und der Mond und die Sterne dazu,

doch der Herr Professor

weiß es natürlich besser:

Es ist Serotonin und nicht ich!

Der Herr Professor hat gesagt,

dass wenn der Frühling lacht,

erwacht die Hypophyse und gibt Gas.

Und wenn ich mich mal sehne

begnadet für das Schöne, sind’s meine Östrogene.

Ich habe stets geglaubt, dass das die Liebe macht,

jetzt machen Pheromone für mich das.

Ich hab geglaubt, das bin ich,

die da wispert: Ich liebe nur dich!

Doch der Herr Professor

weiß es natürlich besser:

Es sind nur die Enzyme!

Der Herr Professor hat gesagt, wenn ich Gefühle spür’,

dann ist das nur ein pawlowscher Reflex.

Weil meine Rezeptoren

in Nase, Hirn und Ohren, die stehen auf Reizfaktoren.

Es sind die Pheromone, nicht das Tier in mir.

Die wecken die Hormone, dann gibt’s Sex.

Ich hab geglaubt, das sind wir,

dabei können wir gar nichts dafür.

Doch der Herr Professor

weiß es natürlich besser:

Das macht die Chemie!

 

 

 

2. My Happy Fish 5:22

Mitten auf dem Abstelltisch

steht ein Aquarium,

da drinnen schwimmt ein kleiner Fisch

aufgeregt herum.

Er frisst mir täglich aus der Hand,

er mag mich, wie es scheint.

Ich hab ihn Ferdinand genannt,

er ist mein stummer Freund.

Ferdinand, mein kleiner Fisch,

du lebst auf meinem Abstelltisch

und glaubst, du schwimmst im Meer herum,

dabei ist's ein Aquarium.

Ferdinand, mein Fisch, gib Acht!

Du bist so stumm und so dumm und so einsam.

Manchmal kommt mir der Verdacht,

wir hätten was gemeinsam.

… my happy fish in the ocean …

Und so schwimmt er kreuz und quer

ist kreuzfidel dabei,

als schwämm er durchs Korallenmeer

und wäre frank und frei.

Er winkt mir mit den Flossen zu

und schaut mich manchmal an

als würde er mich fragen: Du?

Ist das der Ozean?

Ferdinand, mein kleiner Fisch,

du lebst auf meinem Abstelltisch

und glaubst, du schwimmst im Meer herum,

dabei ist's ein Aquarium.

Ferdinand, mein Fisch, gib Acht!

Du bist so stumm und so dumm und so einsam.

Manchmal kommt mir der Verdacht,

wir hätten was gemeinsam.

… my happy fish in the ocean …

 

 

 

 

3. Bleamal aus Plastik 5:14

Mei Muatterl is a Wienerin

sie zog die Kinder groß,

sie war Alleinverdienerin

und öfters arbeitslos.

Und ihren liebsten Weisheitsspruch

schrieb sie uns ins Tagebuch:

Bleamerln aus Plastik

tuan si rentieren,

ma muaß si nur abstauben,

san immer am Blüahn.

Mei Muatterl war a Kassafrau

in an Supermarkt,

dort nahm sie alles ganz genau

bis zum Herzinfarkt.

Und die Essenz von ihrem Leben,

hat's an uns weitergeben:

Bleamerln aus Plastik

braucht man net giassn,

stehn in der Vasen

und lassen schee griassn.

Dann war sie für ihren Job zu alt,

für die Pension war's no zu jung,

aus und vorbei, so bleibt uns halt

nur die Erinnerung.

Und von ihrem Leben die Essenz

steht immer no auf der Kredenz:

Nehmts euch a Beispiel,

weil sonst werd's net alt,

an d' Bleamerln aus Plastik,

so glatt und so kalt.

 

 

 

 

 

 


© 2007  Heinz R. Unger

Last updated:  17. Mai 2007

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